Mit 47 Jahren hatte A. Inglin einen lückenlosen Lebenslauf und zwei Ausbildungen. Sie stand kurz vor ihrer dritten Ausbildung, dem Diplom zur Heilpädagogin. Doch von einem Tag auf den anderen kam alles anders und nichts ging mehr. Die Diagnose lautete Burnout. Der Eintritt in die Psychiatrie war das Ende der Talfahrt, dort wurde sie soweit aufgebaut, dass sie wieder nach Hause konnte.
Tage strukturieren
Doch noch immer fehlte ein geordneter Tagesablauf. Eine Struktur, die durch einen regulären Berufsalltag gegeben ist, der Annelis in diesem Stadium aber bei weitem überfordert hätte.
Eine vielversprechende Zwischenlösung ergab sich in der BSZ Stiftung in Schübelbach. Personen, die ihre Arbeitsfähigkeit vorübergehend eingebüsst haben, erhalten hier die Möglichkeit, ihre Einsatzfähigkeit und Belastbarkeit wieder dahingehend zu verbessern, um in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren.
Bereit für den Berufsalltag
Nach gut einem Jahr stabilisierte sich A. Inglins Arbeitspensum bei 80%. Sie hielt sich an die Präsenzzeiten, nahm an Teamevents teil und zeigte insgesamt mehr Belastbarkeit. Die Massnahmen im Rahmen des Job Coachings wurden initiiert. Es folgten vier Praktika im sozial- und heilpädagogischen Bereich. Daraus konnten A. Inglin und ihr Job Coach wichtige Erkenntnisse bzgl. der Belastbarkeit und zum möglichen Arbeitsumfeld machen. Zugleich waren die Schnuppereinsätze der erste wichtige Schritt zurück in den ersten Arbeitsmarkt – und den hatte Annelies Inglin erfolgreich gemeistert.
Zurück als Lehrperson
Gestärkt in ihrer Selbstsicherheit entwickelte A. Inglin Eigeninitiative. Es folgte Bewerbung um Bewerbung bis sie schliesslich zur Sprachheilschule Uznach gelangte, wo sie heute wieder in einem 75% Pensum als Lehrperson und Schulsozialpädagogin arbeitet und ihr umfangreiches Wissen und ihre breiten Erfahrungen zum Wohle von Kindern mit besonderen Bedürfnissen anwenden kann.
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